10 Fragen an Pocket House & Deilma

In Folge 4 unserer PropTech-Reihe waren Simone Rongitsch, Co-Founderin und Geschäftsführerin von Pocket House, und Carina Brachner, Projektleiterin von Deilma bei uns im Studio zu Gast. Die Beiden konnten uns anhand ihrer Produkte interessante Einblicke in die Welt der digitalen Immobilientransformation und des Raum-, Gebäude- und Quartiermanagement geben.

Zu unserer PropTech-Interviewreihe: In der ISUS-Videoreihe „10 Fragen an…“ stellen wir euch verschiedene Start-Ups aus der PropTech-Szene vor. Tokenisierungs- und PropTech-Experte Florian Petrikovics eröffnet dabei mit seinen Fragen spannende Einblicke in die Gründungsgeschichten unserer Gäste.

Hier findest du das gesamte Interview auch als Video.


Mit dem Abspielen des Videos erklären Sie sich mit den Google Nutzungsbedingungen einverstanden, und, dass Sie unsere Datenschutzerklärung mit den Cookie Bestimmungen gelesen haben.
Florian Petrikovics

Florian Petrikovics: Zu Beginn einmal: wer bist du und was macht dein Unternehmen?

Carina Brachner: Mein Name ist Carina und das ist Simone, die Geschäftsführerin von Pocket House. Wir sind ein junges Software-Unternehmen, das digitale Produkte für Raum-, Gebäude- und Quartiersmanagement entwickelt. Dafür haben wir aktuell zwei Produkte auf den Markt gebracht und deswegen sind wir auch zu zweit hier.

Florian Petrikovics

Wie sind denn die Ideen und die Konzepte für eure Start-Ups entstanden?

Simone Rongitsch: Also uns gibt es jetzt seit mittlerweile 5 Jahren. 2015 haben wir begonnen, also da war wirklich die Early-Bird-Zeit von PropTech und ausgehend von einem sehr bekannten Hochhaus in Wien, das einer unserer Investoren gerade geplant hat. Der ist auf mich zugekommen, weil ich eigentlich Stadtplanerin bin und kein IT-Mensch und hat gesagt: „Also Simone, wie werden wir dieses Dorf in der Vertikalen organisieren?“ Es kommen so viele Themen auf uns zu, man baut heutzutage nicht mehr nur ein Gebäude mit Tür, Fenster und einem Aufzug, sondern wir haben sehr viel smarte Infrastrukturen, Allgemeinflächen, usw. Dann haben wir uns das angeschaut und sind auf die Idee gekommen, dass am besten digital umzusetzen und alles auf eine Plattform zu bringen, sodass alle Dienstleister, Eigentümer und, und, und im Hintergrund, dieses Gebäude auch im Betrieb digital verwalten können und den Bewohnern – also wir sind vom Wohnbau ausgegangen – geben wir einfach eine Gebäudefernbedienung, bzw. was Moderneres, also eine App zur Verfügung, in der sie klicken können, was sie gerade brauchen. Von Information über Kommunikation bis zu Organisationsthemen haben wir sehr viel automatisiert im Hintergrund und somit lässt sich das Gebäude im Betrieb auch leichter bespielen. Das war mehr oder weniger das Konzept dahinter. Vom Wohnbau sind wir dann auch recht schnell auch auf Office gegangen. Ob jetzt ein Mensch in einem Gebäude wohnt oder in einem Gebäude arbeitet, auch der braucht Tools, mit denen er sich durch Gebäude bewegt und dann ist noch mein großer Traum Quartiere, Stadtteile dazugekommen, aber da werde ich wahrscheinlich später noch darüber erzählen. Aus dem heraus entstand dann 5 Jahre später noch etwas ganz Neues.

Genau. Wir haben uns in den letzten Jahren mit den diversesten Gebäuden beschäftigt und uns ist aufgefallen, dass in relativ vielen Gebäuden Räumlichkeiten leer stehen oder wirtschaftlicher genutzt werden könnten. So sind wir auf die Idee gekommen, deilma zu entwickeln, um auch Räumlichkeiten stundenweise zu vermieten, weil das wirklich einen wirtschaftlichen Benefit haben kann.

Florian Petrikovics

Welche Vorteile bringt euer Startup ganz konkret für eure Kundinnen und Kunden?

 

Das muss man jetzt auch wieder trennen. Also wir haben ja eigentlich 2 Kundentypen. Auf der einen Seite haben wir den Kunden, der unser Produkt kauft, schon im Neubau implementiert, weil er seinen persönlichen Endkunden, den Bewohnern oder den Mitarbeitern einfach mehr Service bieten möchte, aber auch weil manche Dinge im Self-Service für den Bewohner oder auch in der Verwaltung oder im Hintergrund in der Organisation leichter sind.

Das heißt auf der einen Seite die Dienstleistung für die Eigentümer, die Zeit- und Kostenersparnis durch automatisierte Prozesse. Die sind auch da und sie werden auch deswegen gemacht, weil wir uns da Zeit und daraus resultieren Kosten ersparen. Es gibt aber auch Tools da drinnen, die z.B. langfristig erst Kostenersparnis bringen, indem zum Beispiel Mieter oder Bewohner eines Hauses 24/7 Schäden melden können und wenn die gut dokumentiert sind, dann wissen wir auch, ein nachhaltiges Gebäude ist, wenn ich einen Schaden relativ schnell entdecke. Und für die Bewohner ist es einfach mehr Service. Ich muss jetzt nicht mehr bei der Hausverwaltung anrufen, ich kann das alles 24/7 – das ist jetzt unser neues Ding – über das Handy machen. Das sind die Vorteile für beide Seiten und ich denke mal ein Produkt, das nicht nur für eine Seite einen Vorteil bringt ist eigentlich am Markt, ein richtiges Produkt.

Florian Petrikovics

Das stimmt auf jeden Fall.

 

Bei deilma ist es so. Das bringt, würde ich sagen, eigentlich allen einen Vorteil, also wirklich der breiten Masse. Also deilma ist ein One-Stop-Shop, das heißt alle Prozesse die vorkommen, wenn man einen Raum vermietet, verwaltet, organisiert oder auch bucht, sind in dieser App gebündelt. Das geht vom digitalen Buchungskalender über digitale Zutrittssysteme bis hin zur automatischen Abrechnung und Nachrichten- und Chatfunktion. Die App ist gratis, also kostenlos in den App Stores. Unsere Kunden gehen von Privatpersonen bis hin zum Wohnbau, in dem wir vertreten sind, Firmen nutzen es für Räumlichkeiten, die sie stündlich einfach besser auslasten wollen, usw.

Florian Petrikovics

Nachdem ihr jetzt schon länger am Markt seid, was waren denn bisher eure größten Herausforderungen im Rahmen der Unternehmensgründung und wie seht ihr eigentlich die PropTech-Szene in Österreich im Allgemeinen?

 

Also alle meine Partner, Investoren und ich haben alle schon mal Firmen gegründet, also wir waren jetzt keine Newbies in die Richtung, sondern wir wussten schon mal, wie Firmengründung funktioniert, wie ein GmbH funktioniert, wie die Abgaben gegenüber dem Staat funktionieren. Also das war für uns nicht neu und gerade die IT-Branche – meine 2 Partner, die sind schon sehr lange am Markt, haben schon andere Produkte entwickelt und verkauft – war auch nicht neu, das wussten wir auch, wie das funktioniert. Aber jedes Produkt hat ja natürlich dann auch einen neuen Kunden und den Kunden zu überzeugen, den Kunden zu verstehen, das war zwischen 2015 und 2018, als wir begonnen haben, relativ schwierig. Also ich muss schon sagen die Immobilienbranche war zu dieser Zeit noch nicht soweit, digitale Prozesse anzunehmen. Ich glaube man war bereit im Büro zu digitalisieren, aber einfach auf das ganze Gebäude, da haben wir wirklich den analogsten Raum betreten. Also ich habe nicht gewusst, dass da eigentlich noch so wenig digitalisiert worden ist.

Es hat dann Zeit gebraucht, es hat die ersten Mutigen gegeben – an dieser Stelle: „Danke dafür, Sie wissen, wer Sie sind!“ – die gesagt haben, eigentlich ist es genial und eigentlich könnten wir ja und das waren unsere ersten Pilotprojekte. In Corona dann waren wir ja ein bisschen die Sieger, sowie ihr bei TPA oder? Steuerberater haben ja auch viel mehr zu tun gehabt als geplant. Da haben dann wirklich einige angerufen und gesagt: „Okay Frau Rongitsch, ich verstehe es jetzt. In Echtzeit kommunizieren, wenn ich nicht beim Gebäude bin oder gewisse Themen, wie einen Gemeinschaftsraum digital sperren.“ Da haben wir die ersten Kunden dann eigentlich über die Coronakrise auch noch mitbekommen und jetzt geht es eigentlich sehr gut. Also wir haben das Zeitalter quasi erreicht. Das waren auf jeden Fall die Hürden jetzt haben wir die nächste Hürde, das ist die Immobilienkrise. Krise, der Österreicher sagt, dass das keine Krise ist und wir das schon überstehen, aber es werden weniger Wohnungen entwickelt, und jetzt konzentrieren wir uns auf den Bestand. Das ist eigentlich das, wo man wieder sieht: Digitalisierung hilft auf beiden Seiten, also im Neubau und dem Bestand.

Die PropTech-Szene, da kann ich nur kurz dazu sagen, ist eine wirklich nette Familie, sehr überschaubar, wir kennen uns alle, bis auf ein paar Ausnahmen sind eigentlich alle immer bei allen Events dabei. Mit Manche hat man mehr zu tun, ob es jetzt Schnittstellen gibt oder nicht, aber mit manche tauscht man sich eben aus und sie wächst. Also wir haben das jetzt beim Austrian PropTech Award gesehen, wir haben ja den ersten Preis für Operative Management gewonnen, und man merkt, wie groß diese Szene eigentlich geworden ist, besonders im Vergleich zu vor 5 Jahren oder als wir begonnen haben.

Ganz kurz, ein abschließender Satz: Ich glaube die digitale Hürde war in der Firma eigentlich schon geschafft, also die gibt es bei deilma eigentlich wenig. Die größere Hürde jetzt im Moment ist, die Innovation auch wirklich an den Mann zu bringen. Sie kommt sehr gut an, sie wird gebraucht, das Feedback ist super, aber aus der Hand gerissen wird es mir noch nicht. Jetzt kommt aber bald der Marketplace und ich bin zuversichtlich, dass diese Hürde dann auch bald genommen wird.

Also kann man zusammenfassend sagen, die IT-Branche hat nicht die besten Vertriebler. Wir können gut programmieren, aber ja. Aber dafür bauen wir jetzt gerade ein Team auf und jede Herausforderung kann ja auch mit mehr Personal, mit erfahrenem Personal auch ausgeglichen werden.

Florian Petrikovics

Das stimmt. Also aufregende Zeiten bei euch.

Was war das größte steuerliche Aha-Erlebnis für euch bei der Unternehmensgründung?

 

Ja gut, ich habe es schon erwähnt, wir sind jetzt mit Pocket House mit unserem PropTech nicht komplett neu aber ein Aha-Erlebnis, glaube ich, war für jede Österreicherin und jeden Österreicher die Coronazeit zwischen wie rechne ich das jetzt mit Homeoffice ab und Stundungen und Projekte fallen aus usw. Ich glaube das war für viele, auch die, die schon lange im Business sind ein Aha-Erlebnis so richtig wusste niemand in der ersten Phase wie das alles funktioniert.

Florian Petrikovics

Ja, da kann ich dazu sagen, da sind wir anfangs auch geschwommen. Allein wegen der Menge an Anfragen, die reingekommen sind.

Ab welchem Zeitpunkt der Unternehmensgründung ist euch dann klar geworden, dass ihr einen Steuerberater braucht?

 

Naja, also aufgrund der Firmen, die wir schon haben, war bei der Unternehmensgründung von Anfang an wichtig, dass wir einen Steuerberater haben. Man braucht das einfach. Also erstens einmal, warum brauchen wir es? Weil wir uns damit Zeit kaufen wollen, für unsere Dinge, für das, worin wir gut sind. Also ich muss jetzt nicht sagen: „Ah, da spare ich mir Geld und mach die Lohnabrechnung oder den Steuerausgleich oder wie auch immer selbst.“ Außerdem glaube ich nicht, dass ich das beste Ergebnis für mich rausbringen würde, wenn ich es selbst machen würde und wie gesagt, die Zeit ist auch oft nicht da. Wir sind noch eine gute und überschaubare Größe, wo ich sage, es ist jetzt nicht so, dass wir da non-stop dran sein müssen. Wir haben unsere Parts, wir wissen was wir tun müssen und wir haben auch noch 2 Investoren im Hintergrund. Eine Holding und Aktiengesellschaft, also müssen wir auch Jahresabschlüsse für die parat legen, weil sie an uns beteiligt sind und ich glaube nicht, dass eine Stadtplanerin und zwei IT-Experten dafür die Experten sind. Also im Grunde genommen kann ich nur jedem sagen, dass man sich persönlich Zeit für seine eigenen Dinge kauft, die man dann ja auch wieder wirtschaftlich umlegen kann.

Florian Petrikovics

Und ich könnte auch keine App programmieren.

Nachdem du ja schon Erfahrung im Start-Up- und Unternehmensgründungsbereich hast, was wäre denn dein Wunsch an den Gesetzgeber, um den Start-Ups das Leben zu erleichtern?

 

Also das, was die letzten Jahre in den Medien war, man gründet ein Start-Up und würde gerne die Mitarbeiter der ersten Stunde in die Firma mit hineinholen bzw. beteiligen. Weil schlussendlich, sind wir uns ehrlich, die guten bzw. ersten Mitarbeiter sind auch maßgeblich für den Erfolg zuständig und hier ist die Mitarbeiterbeteiligung – jetzt ist ja wieder eine neue Gesetzesnovelle gekommen – meiner Meinung nach noch ausbaufähig. Also es ist immer noch nicht so, dass ich sage: „So, das zahlt sich jetzt aus.“

Das zweite ist – wir sind in der IT-Branche – wir haben einfach Fachkräftemangel. Und das die TU Wien weniger Studienplätze bekommt weil einfach kein Geld da ist, sehen wir nicht ein, wenn es auf der anderen Seite, ich weiß nicht, 15.000 Jobs in der IT offen sind. Auch das Thema mit dem Lehrangebot Lehrlinge auszubilden, das können die Großen, aber wir in einem 15-köpfigen Team, in dem jeder sein Ding zu tun hat, kann niemand noch nebenbei Lehrlinge ausbilden. Das ist sehr schwierig. Und dass mit der klassischen Rot-Weiß-Rot-Karte, ich habe es mir für heute extra noch einmal durchgelesen, welches Deutsch-Niveau man eigentlich haben muss. Die IT ist Englisch, wenn die IT bei uns miteinander kommuniziert, dann reden die die meiste Zeit über ihre Codes auf Englisch. Also, dass man da so ein hohes Sprachniveau braucht. Ich denke mir auch, dass man das ja lernen kann. Ich habe selber auch 2 Jahre lang in Argentinien gewohnt und war auch nicht fluently spanish und habe es dann dort an der Uni und bei meinem Job nebenbei gelernt. Ich glaube auch, dass das leichter ist, als einfach zu jemandem zu sagen: „Lerne es zu Hause, mit deinen Büchern“ wenn man es eigentlich auch hier lernen könnte. Also Fachkräftemangel und Mitarbeiterbeteiligungen sind sicher die größten Themen in der Tech-Szene.

Ansonsten haben wir so prinzipiell in dem Bereich, in dem wir sind, also im Gebäudebereich, wenig Gesetzte, bei denen wir sagen, dass sie uns jetzt schaden würden. Das gibt es eigentlich fast nicht.

Florian Petrikovics

Was würdet ihr rückblickend in der Gründungsphase anders machen?

 

Mhm, eigentlich sind wir sehr zufrieden. Wie gesagt, das ist jetzt nicht die erste Firma gewesen, das heißt, man hat schon von den vorigen Firmen gewusst, wie man es anders macht. Ich dachte nicht, dass Mitarbeiter werben in Wien, bei einer doch 2 Mio. Stadt so schwierig ist. Also wir haben immer wieder so viel Jobs offen und wir tun wirklich sehr viel. Ich dachte immer, wenn man ein bisschen das Studentenheim-Feeling-Büro bietet, dann kriegt man schon. Dann kriegt man schon die Richtigen. Auch das ist nicht unbedingt das Erfolgsrezept. Ich würde die Firma gleich gründen, wir haben wirklich tolle Investoren im Hintergrund, die würde ich beide wieder wählen. Wir haben uns bewusst gegen einen großen Fond entschieden. Also die Porr ist ein Großunternehmen, ein Großkonzern und die Schertler Holding eigentlich ein Family Office, wenn man so nimmt. Also wir haben jetzt keinen Venture Capital-Fond reingenommen, das würde ich für so ein Produkt wie wir es haben für Pocket House, bei dem es nicht möglich ist, dass wir es krass skalieren, weil es auch immer sehr abhängig von Gebäude ist, da passt es so sehr gut. Wenn man aber in Richtung, so wie deilma jetzt dann nächstes Jahr gehen wird, klassisches Massenprodukt, obwohl Massenprodukte gefällt mir vom Namen her nicht so, also ein skalierbares Produkt, dass international genutzt werden kann, ohne dass es uns im Hintergrund braucht, werden wir auf jeden Fall mal einen anderen Weg gehen. Das wird sich für nächstes Jahr so aufbauen, dass wir da auf eine andere Art von Investorensuche gehen werden. Aber sonst so richtig etwas ändern, wüsste ich jetzt eigentlich nicht. Hat alles gut funktioniert.

Florian Petrikovics

Ist doch schön, wenn man rückblickend sagen kann, dass man alles richtig gemacht hat.

 

Naja, alles vielleicht nicht, ich glaube die Feinheiten liegen dazwischen, aber so im Großen und Ganzen würden auch die Mitarbeiter sagen, dass es relativ gut passt.

Florian Petrikovics

Wie ist denn jetzt Vision für euer Unternehmen? Es werden ja dann zwei sein, wie ich gehört habe.

 

Also bei Pocket House ist es natürlich klar. Wir haben so viel Gebäude und die Stadt wächst auch und andere Städte wachsen auch, wir sind ja nicht nur in Wien. Die Vision war immer, ich habe es das letzte Mal beim Austrian PropTech Award gesagt, Gebäude zu digitalisieren. Als Stadtplanerin war ich relativ schnell zufrieden, dass wir Gebäude digitalisieren können. Dann war es aber schon ein bisschen so: Okay, Gebäude können wir. Office oder welche Assetklasse auch immer. Und dann habe ich mit mich mit meinen Gründern und Partnern zusammengesetzt und gesagt: Als Stadtplanerin denke ich immer in einem größeren Maßstab. Ein Gebäude ist da quasi ein Element der Summe von einem ganzen Stadtteil und haben wir nicht technisch die Möglichkeiten diese ganzen Gebäude miteinander zu vernetzen? Ich sehe da irrsinnig viel Potenzial, sei es im Sharing-Bereich, in der Kommunikation, in der Sicherheit, bei Energiethemen – wir werden Energiegemeinschaften gründen usw. Also es ist gerade alles im Umbruch und es braucht auch nicht jeder alles für sein Gebäude. Meine Vision war – und eigentlich es ist gar nicht mehr so eine Vision, weil wir schon daran arbeiten – komplette Gebäude, unabhängig von Eigentümerstrukturen, Hausverwaltung auf unterschiedlichen Ebenen digital zu vernetzen, sei es im Parkraumbereich, bei den Allgemeinflächen, also kann Haus A von Haus B auch Räume mitbenutzen, bis hin Energie. Dort sind wir noch nicht so weit aber da werden wir auch schauen, wie wir das miteinander verknüpfen können. Das ist quasi meine Idee, die smarte Stadt wird auch zu einer digital-connected Smart City. Das ist eigentlich ein Modell, das wir nicht nur in Wien machen können, das können wir in vielen Städten machen und mit großen Quartieren wie der Donau City bis hin zu Althan Quartier, Leopold Quartier sind wir eigentlich schon relativ gut dran und da freue ich mich sehr, dass die Bauträger, mit denen wir jetzt arbeiten, alle diesen Gedanken mitverfolgen. Das ist eigentlich unsere Vision und dann kommen ganze Stadtteile heraus und irgendwann ist es eine ganze Stadt. So wünscht sich das die Stadtplanerin.

Also meine persönliche Vision für deilma wäre Hollywood. Die etwas greifbarere, hoffentlich bald umsetzbare Vision ist, einfach den Raum-Sharing-Markt zu revolutionieren, das moderne Raum-Sharing einfach, niederschwellig zu gestalten, ressourcenschonend, wirtschaftlich und effizient vorhandene Ressourcen nutzen.

Und was ist dein Hollywood-Traum? Den musst du schon erzählen.

Dass in einer Serie oder einem Film gesagt wird: „I booked this Yogastudio on deilma.“ So wie man es von AirBNB kennt oder von Uber. Sowas will ich hören.

Florian Petrikovics

Das heißt, im Zug muss ich gut aufpassen, wenn ich fernschaue.

Zu guter Letzt unsere, also meine Lieblingsfrage eigentlich. Mit wem würdet ihr euch gerne mal auf einen Kaffee oder ein Bier oder einen weißen Spritzer treffen?

 

Also wir müssen erst überlegen. Wir haben lustigerweise unabhängig voneinander die gleiche Person gewählt. Es ist eine Frau, aber wir müssen überlegen, ob sie Wein mit uns trinkt.

Ich wäre mit ihr auf ein Bier gegangen.

Aja, stimmt. Also wir lösen das Geheimnis.

Wir würden gerne mit Angela Merkel etwas trinken gehen. Die musste sich auch in einer Männerdominierten Branche durchsetzen und ich glaube, mit ihr kann man sich ganz gut unterhalten und das ein oder andere nette Gespräch führen.

Ja! Und ich würde gerne wissen, wie sie immer so ruhig geblieben ist, auch wenn sie viele nicht so passende Meinungen gehört hat.

Florian Petrikovics

Ja, da kann sie sicher viel erzählen.

 

Ja, genau. Ich würde ihr ein Glas Wein geben. Einen Wiener Wein.

Sie dürfte es sich aussuchen. Wir sind da nicht so, wir haben gutes Bier und guten Wein in Wien.

Das könnte dich ebenfalls interessieren

Autor

Florian Petrikovics

Florian Petrikovics
Experte für Tokenisierung & PropTech